Bei starkem Stress und emotionalen Aufgewühlt sein ist es uns vielfach sehr schwer möglich im gegenwärtigen Moment zu verweilen. Gedanken ziehen uns in die Vergangenheit oder nehmen Probleme in der Zukunft vorweg. Daraus können schwierige Gefühle hervorgehen und unangenehme Körperempfindungen resultieren. Dies kann sich für uns als sehr belastend anfühlen.
Bei dieser Achtsamkeitsübung richten wir in solchen Situationen deshalb ganz bewusst die Aufmerksamkeit auf unsere Sinneswahrnehmungen im gegenwärtigen Moment. Die hilft uns dabei, den auseinander strebenden Geist wieder im gegenwärtigen Moment zu sammeln und diesen Moment wertzuschätzen, so wie er ist.
Diese Übung kann praktisch in sämtlichen Situationen im Alltag durchgeführt werden. Es ist nicht notwendig, dafür eine bestimme Haltung einzunehmen. Halte zunächst inne und…
- Registriere 5 Dinge aus der Umgebung in der du dich befindest und die du sehen kannst (z.B. den Vordersitz im Zug, das Fenster eines Hauses oder die Person vor dir in einer Warteschlange). Benenne diese 5 Dinge innerlich.
- Registriere und benenne nun 5 Dinge, die du hören kannst (z.B. das Gespräch von zwei Personen, das Geräusch des Windes oder der Klang von Kirchenglocken).
- Nimm danach 5 Dinge wahr, die du spüren kannst (z.B. den Kontakt der Füße mit dem Boden, der Kontakt der Hände mit den Oberschenkeln oder die Wärme des Sonnenlichts auf deiner Haut).
- Wenn es möglich ist, so wiederhole nun die Übungen, indem du zunächst 4 Dinge wahrnimmst, die du siehst, hörst und spürst, dann 3 Dinge, danach 2 Dinge und schließlich 1 Ding.
Du brauchst nicht immer neue Dinge für die einzelnen Durchgänge finden und auch nicht die Übung in voller Länge durchführen. Denn gerade in alltäglichen Situationen, ist dies nicht immer praktikabel, z.B. wenn nicht genügend Zeit ist, um diese Übung über einen längeren Zeitraum durchzuführen - an der nächsten Haltestelle musst du raus - ;-).